Warum man manche Erfahrungsberichte mit der Lupe suchen muss

Zu einigen sehr wirkungsvollen Methoden gibt es überraschend wenige Erfahrungsberichte. Connecting Link und Theta Floating gehören dazu.

Energetische Coachingverfahren sind immer noch nicht alltäglich und werden vor allem nicht von den Krankenkassen übernommen. Viele Menschen entscheiden sich erst dann dafür, wenn sie einen großen Leidensdruck haben und vieles andere schon erfolglos war. Die Symptome oder aber die Ursachen sind dann oft so persönlich, dass man sie nicht bei Instagram, Facebook & Konsorten an die große Glocke hängen möchte.

Wer liest und schreibt im Internet? In den meisten Fällen diejenigen, die gerade Rat suchen oder sich immer noch mit dem Thema identifizieren. Wenn das Thema aber keins mehr ist, verwendet man gesunderweise keine Zeit mehr darauf. Oft wird sogar nach einiger Zeit vollkommen vergessen, dass es das Thema je gab.
Oder an die Stelle des bewältigten Themas tritt ein neues. Meistens haben wir mehrere Baustellen gleichzeitig. Wenn wir eine abschließen, kann eine andere in den Vordergrund treten und genau so unser Wohlergehen schmälern. Subjektiv entsteht dann der Eindruck, das Coaching hätte nichts gebracht, auch wenn man in Wirklichkeit ein Problem weniger hat.

Diesem Aspekt hat der Arzt Dr. Andreas Tilch ein ganzes Kapitel in seinem Buch über die verblüffende Arznei Streptokokkinum gewidmet.

Wenn ein Vorgang kurz und unaufwändig ist – also z.B. bei Dr. Tilch die einmalige Einnahme einer homöopathischen Arznei oder in meinem Fall eine einzelne Coachingsession – stellen viele Menschen den Zusammenhang zu den anschließenden Veränderungen in ihrem Leben nicht her. Nur wenn direkt nach oder sogar während der Sitzung das Problem oder Symptom aus der Welt ist und keine weitere Maßnahme ergriffen wurde, dann bekomme ich begeisterte Nachrichten von meinen Klienten.
Wenn sich die Wirkung jedoch erst über mehrere Wochen oder Monate entfaltet, tritt sie oft erst ins Bewusstsein, wenn ich gezielt nachfrage, was sich seit der letzten Session getan hat. Manchmal werden die eigenen Fortschritte gar nicht wahrgenommen.

Meine Lieblingsanekdote in diesem Zusammenhang:
Bei einer Session zur Überwindung von Spinnenphobie habe ich am Anfang mit Ankündigung eine recht kleine lebendige Spinne in einem zugeschraubten Weckglas in einiger Entfernung von der Klientin auf den Boden gestellt, um die Angst behutsam zu triggern und das Thema zugänglich zu machen. (Über Spinnen zu reden, machte ihr nichts aus.) Ihre erste Reaktion war ein sofortiger Satz nach hinten – so weit es der Raum zuließ. Eine Stunde später am Ende unserer Session konnte sie eine große Spinne im Glas aus der Nähe und in Ruhe betrachten.

Einige Zeit später berichtete sie, dass die Session zwar bewirkt hätte, dass sie sich jetzt nicht mehr duckt, wenn sie durch das Parkhaus auf der Arbeit geht. Aber so richtig erfolgreich sei es nicht gewesen, daher würde sie jetzt eine Konfrontationstherapie mit einer Vogelspinne (!!!) ins Auge fassen.

Nach unserer Gesetzgebung dürfen Anbieter von gesundheitsfördernden Leistungen auf ihren Websites nur Erfahrungsberichte veröffentlichen, die die Leser nicht zu falschen Selbstdiagnosen verleiten und sie ermutigen könnten, das Aufsuchen eines Arztes oder Psychotherapeuten zu verzögern oder zu unterlassen oder eigenständig Maßnahmen anzuwenden, die einen Schaden herbeiführen könnten. Es geht also darum, insbesondere Personen mit hohem Leidensdruck vor etwaigen unrichtigen oder unsachlichen Informationen und überhöhten Hoffnungen zu schützen. Deshalb gehört es auch zu den Pflichtangaben, dass kein Heilversprechen gegeben werden könne. Das ist aber nicht nur eine Floskel, denn tatsächlich gibt es keine Heilmittel, die bei jedem Menschen und/oder in jeder Situation zuverlässig wirken. Selbst ein Wirkversprechen für ein Produkt jenseits des Gesundheitskontexts darf gemäß Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb nicht gegeben werden. Was als Wirkversprechen interpretiert wird, ist Auslegungssache – die Grenzen sind fließend. (Dass sich vor allem unsere Regierung seit 2021 nicht an diese Regeln hält, ist ein anderes Thema.)
In einem Buch darf jeder schreiben, was er möchte, und auch in einem unabhängigen Forum darf ein Austausch über persönliche Erfahrungen ohne besondere Einschränkungen stattfinden – auf einer Internetseite mit werbender Funktion hingegen nicht.

Wie ist es Dir ergangen?

Wenn Du bereit bist, andere an Deinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, freue ich mich über eine Mail mit entsprechendem Hinweis, damit ich sie in Form eines Blog-Beitrags für alle lesbar machen kann – sofern die oben beschriebenen Auflagen nicht dagegen sprechen. Natürlich kann dabei auf die Nennung Deines Namens verzichtet werden.

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