Manche Menschen verwechseln die Bedeutung von »psychosomatisch« mit »hypochondrisch«. Psychosomatisch bedeutet jedoch nicht, dass Du Dir etwas einbildest, sondern dass Dein durchaus realer Schmerz eine andere Ursache hat als eine körperliche.
Hast Du schon einmal erlebt, dass Du mit einem Symptom zum Arzt gegangen bist und dieser diagnostisch keinen Grund für Deine Beschwerden erkennen konnte? Vielleicht hat er Dir sogar explizit gesagt: »Das ist psychosomatisch. Drückt Ihnen etwas auf die Seele?«
Dass diese Frage in deutschen Arztpraxen gar nicht so selbstverständlich ist, hängt damit zusammen, dass in unserer westlichen Medizin zu bestimmten Zeitpunkten der Geschichte viel Wissen auf dem Scheiterhaufen gelandet ist. Wohingegen die Kenntnis um die Wechselwirkungen von Körper, Geist und Seele in manch anderen Kulturen erhalten blieb und zu allen Zeiten angewandt wurde. Die Globalisierung hat also auch etwas Gutes: Der Horizont in unseren Landen ist wieder geweitet worden, und damit sind »neue« (also z.T. Jahrtausende alte) Ansätze zurück ins Bewusstsein gekehrt.
Bei psychosomatischen Symptomen drückt sich ein emotionales Thema auf der körperlichen Ebene aus. Das kann sich im harmlosen Fall z.B. als leichtes Halskratzen äußern oder im fortgeschrittenen Stadium als Krebserkrankung. Es kommt also zu tatsächlichen Veränderungen im Körper.
Unser westliches Weltbild ist von dem Irrtum geprägt, psychosomatische Erkrankungen seien eine Randerscheinung und besonders sensiblen Menschen vorbehalten. Doch Wissenschaftler wie Lipton oder Dispenza haben längst erforscht, dass tendenziell eher 95% aller Erkrankungen auf solche Ursachen zurückzuführen sind. Ein Beispiel aus meinem Leben schildere ich hier.
Bei Hypochondrie handelt es sich um eine ernstzunehmende Angststörung, die zunächst tatsächlich etwas mit Einbildung zu tun hat. Als Auslöser reicht manchmal, dass der Betroffene von einem bestimmten Krankheitsbild liest oder dass er erfährt, dass jemand aus seinem Umfeld erkrankt ist. Das kann dann zu der akuten Angst führen, dasselbe Leiden zu haben. Diese Wahnidee löst im schlimmsten Fall aus, dass er tatsächlich Symptome empfindet – oder entwickelt! – und sogar aufwändige Untersuchungen in Anspruch nimmt.